
Schloss Festetics
Mit seinen weitgehend original erhaltenen Innenräumen und Einrichtungsgegenständen zählt das Schloss Festetics in Keszthely zu den besterhaltenen Adelssitzen Ungarns. Über 200 Jahre lang war es das Zuhause der Familie Festetics.
Seit der Mitte des 18. Jahrhunderts diente das Schloss als Residenz einer der bedeutendsten Grafen- und später Fürstenfamilien des Landes. Heute ist es unter dem Namen Helikon Schloss als museale Institution zugänglich.
Über Generationen hinweg erweiterten und veränderten die Festetics das Gebäude in barockem, neobarockem und rokoko-Stil, bis es seine heutige, prächtige Gestalt erhielt.
DAS SCHLOSS
Im Gegensatz zu den meisten ungarischen Schlössern blieben die Bausubstanz, die Innenräume und die Ausstattung während des Zweiten Weltkriegs teilweise unversehrt. Nach dem Wegzug der Familie im September 1944 wurde ein Teil der Sammlungen zwar von deutschen und ungarischen Soldaten sowie der lokalen Bevölkerung geplündert, doch die heute ausgestellten Originalmöbelstücke konnten gerettet werden.
Nach der Verstaatlichung im Jahr 1948 war lediglich der Bibliotheksflügel sowie einige während des Krieges zugemauerte Räume unter dem Namen Helikon Bibliothek für Besucher zugänglich. Diese befand sich in der Verwaltung der Nationalbibliothek Széchényi.
DAS SCHLOSSMUSEUM
Die Idee eines „Schlossmuseums“ entstand bereits in den 1950er-Jahren. Erst die umfassende äußere und innere Restaurierung in den 1970er-Jahren ermöglichte jedoch die Eröffnung des Museums, das 1974 unter dem Namen Helikon Schlossmuseum gegründet wurde. Seit 2012 trägt es den offiziellen Namen Helikon Schloss. Seine Mission ist die Bewahrung, wissenschaftliche Aufarbeitung und Präsentation des Festetics-Erbes. Das Museum erwartet Besucher in fünf Gebäuden mit sechs Dauerausstellungen.
AUSSTELLUNGEN
Adeliges Leben und Helikon-Bibliothek – Interieurausstellung
Die Ausstellung „Adeliges Leben und Helikon-Bibliothek“ präsentiert originale oder originalgetreu rekonstruierte Räume des 18. und 19. Jahrhunderts. Das größte Juwel ist die einzige vollständig erhaltene aristokratische Privatbibliothek Ungarns mit mehr als 80.000 Bänden.
Kutschenausstellung
2002 im ehemaligen Kutschenhaus eröffnet, umfasst die Sammlung über 50 Kutschen, Schlitten und Wagen aus dem 18.–19. Jahrhundert sowie weitere Exponate zum Reitwesen und zur aristokratischen Mobilität.
Jagd-Ausstellung
Seit 2008 zeigt eine eigene Ausstellung Trophäen von Wildarten, die auf fünf Kontinenten erlegt wurden. Besucher erleben die Tiere auf ihren „natürlichen Lebensräumen“ und entdecken ergänzende volkskundliche sowie künstlerische Objekte.
Historische Modelleisenbahn-Ausstellung
Eine der größten in Europa: Das riesige Modell zeigt den Eisenbahnverkehr des 19.–21. Jahrhunderts in Ungarn, Österreich und Deutschland mit maßstabsgetreuen Bahnhöfen, Gleisanlagen, Lokomotiven und Zügen.
Adelige Reisen. Abenteuer unterwegs
Im Besucherzentrum Amazon-Haus, dem ehemaligen Gutshofgebäude der Familie Festetics, vermittelt seit 2016 die Ausstellung „Adelige Reisen, Abenteuer unterwegs“ die Reisekultur des 19. und frühen 20. Jahrhunderts mit zahlreichen interaktiven Elementen.
Palmenhaus
Das in den 1880er-Jahren errichtete Palmenhaus erinnert mit seinen exotischen Pflanzen an die Tradition der Orangerien und tropischen Gewächshäuser adeliger Lebensart. Seit 2012 ist es mit Alpinarium, Aquarium, Teich und Vogelpark zugänglich.
Schlosspark
Der denkmalgeschützte Schlosspark wurde kürzlich restauriert und präsentiert sich wieder im Bild, das der englische Landschaftsarchitekt Henry Ernest Milner in den 1880er-Jahren entwarf: mit erneuertem Teich, Löwenbrunnen, Wasserspielen und dem Kammergarten der Fürstin.
(Quelle: Keszthely.hu)
Balaton-Museum
Das Balaton-Museum in Keszthely beherbergt die umfassendste Sammlung zur Geschichte des Balaton. Mit rund 380.000 Objekten, über einem Dutzend Dauerausstellungen und zahlreichen Wechselausstellungen ist es das ganze Jahr über geöffnet – interaktiv, kinderfreundlich und ein ideales Ziel für Familien.
Georgikon Gutshofmuseum
Das Georgikon Gutshofmuseum ist eine Außenstelle des Ungarischen Landwirtschaftsmuseums und eine besondere Sehenswürdigkeit im Herzen Keszthelys. Mit abwechslungsreichen Ausstellungen bietet es der ganzen Familie ein ideales Ausflugsziel.
Geschichte des Guts
1797 von Graf György Festetics gegründet, war das Georgikon Europas erste eigenständige landwirtschaftliche Hochschule. Der Gutshof diente der Ausbildung in Landwirtschaft und Praxis. Heute beherbergen die historischen Gebäude auf dem zwei Hektar großen Areal vielfältige Ausstellungen. Das Museum wurde 1972, zum 175. Jubiläum der Gründung, feierlich eröffnet.
Sehenswürdigkeiten
Im Speichergebäude erhält man Einblicke in das Leben der Dienstboten, in die Wein- und Weinkultur des Balaton-Oberlands sowie in die Entwicklung der Agrarausbildung in Keszthely. Gezeigt werden Geräte zur Getreidereinigung, -lagerung und -messung sowie zum Pflanzenbau. Die Viehzucht-Ausstellung befindet sich im ehemaligen Pferdestall. Darüber hinaus können Besucher die Ausstattung einstiger Küfer-, Schmiede- und Wagnerwerkstätten bewundern. Wertvolle Exponate sind historische landwirtschaftliche Maschinen.
(Quelle: Keszthely.hu)
Keszthelyer Fußgängerzone
Die Fußgängerzone verbindet das Schloss Festetics mit dem Hauptplatz und ist ein zentraler Ort im Leben der Stadt – damals wie heute.
„Vor mir das Schloss, hinter mir der Hauptplatz …“
Beim Besuch in Keszthely führt kaum ein Weg an der charmanten Fußgängerzone vorbei. Sie lädt zum Flanieren ein, zum Bewundern ihrer historischen Gebäude und Gedenktafeln, die spannende Geschichten erzählen.
Hier wurde der berühmte Komponist Károly Goldmark geboren. Hier findet man barocke, klassizistische, Zopf-, eklektische und jugendstilige Fassaden, die mehrere Jahrhunderte Stadtgeschichte verkörpern. Einst war die Straße das pulsierende Handelszentrum mit Goldschmieden, Buchhandlungen, Apotheken, Fleischern, Konditoreien und vielem mehr.
Heute hat sich manches verändert, doch das Flair ist geblieben: Cafés, Restaurants und Eisdielen laden weiterhin zum Verweilen ein.
Der Balaton und das Museum
Wer den Balaton liebt, sollte das Balaton-Museum nicht verpassen. Es zeigt die Entstehungsgeschichte des „Ungarischen Meeres“, seine Tier- und Pflanzenwelt, die Geschichte des Fischfangs und der Schifffahrt, den Tourismus und seine kulturelle Bedeutung.
Zu den Dauerausstellungen zählen die Gedenkausstellung des Malers János Halápy, der dem Museum seine Werke vermachte, sowie eine interaktive „Festetics Escape Room“-Erfahrung. Auch Mythen, wie die Sage vom Riesen Balaton, werden erzählt.
(Quelle: Keszthely.hu)
Balaton-Ufer und Pavillonreihe
Das Balaton-Ufer in Keszthely ist ganzjährig ein beliebtes Ziel – gut erreichbar, mit zahlreichen Freizeitmöglichkeiten, Programmen und Gastronomieangeboten.
Die Pavillonreihe lädt zum Essen und Verweilen ein – vom Olympioniken-Denkmal bis zum Musikpavillon. Im Sommer finden hier Festivals, Konzerte und Aufführungen statt. Ein Riesenrad eröffnet Panoramablicke über den See und die Region. Am Pier legen Ausflugsschiffe ab. Für Kinder bietet ein Wasserspielpark abwechslungsreiche Unterhaltung.
Auch außerhalb der Sommersaison ist das Ufer attraktiv: Radfahrer und Spaziergänger genießen die Ruhe, Spielplätze, Fitnessanlagen und Aussichtspunkte. Statuen erinnern an bedeutende Persönlichkeiten wie den Olympioniken Ferenc Csik und Kaiserin Elisabeth. Im Winter lädt eine Eislaufbahn auf dem „Energie-Platz“ zum Schlittschuhlaufen ein.
(Quelle: Keszthely.hu)
Veranstaltungen in der Fußgängerzone
Die Fußgängerzone ist das ganze Jahr über Veranstaltungsort: Im Juli und August verwandelt das Street Festival die Abende in ein buntes Sommererlebnis mit bekannten Künstlern. Am ersten Septemberwochenende erklingen Drehorgeln, später folgt das KultUdvar-Festival sowie thematische, historische Stadtführungen.